Krankentagegeld-Versicherung

Der Unterschied zwischen Krankentagegeld und Krankengeld

Die Krankentagegeld-Versicherung ist bei Privatversicherten Standard, aber nur die wenigsten gesetzlich Krankenversicherten haben diese, obwohl es zu den sinnvollen Versicherungen gehört.

Dabei solltet Ihr zwischen zwei Begriffen unterscheiden können: Krankengeld und Krankentagegeld.

Das Krankengeld bekommt Ihr von der gesetzlichen Krankenkasse und Krankentagegeld von einer privaten Versicherung. Krankengeld bekommen nur gesetzlich Krankenversicherte.

Die privat Versicherten unter euch bekommen kein Krankengeld und brauchen daher unbedingt ein Krankentagegeld.

Eine leichte Verwechslung zum Krankenhaustagegeld sollte es auch nicht geben. Das Krankenhaustagegeld zahlt euch zusätzliche Leistung bei einem Krankenhausaufenthalt. Durch ein Attest von eurem Arzt, welches euch Arbeitsunfähig bescheinigt, bekommt Ihr das Krankentagegeld.

Für wen lohnt sich eine Krankentagegeld-Versicherung?

Dies hängt zunächst einmal davon ab, ob du angestellt oder selbstständig bist und ob du gesetzlich oder privat versichert bist:

Gesetzlich versicherte Arbeitnehmer

Als Arbeitnehmer erhältst du im Falle einer Krankheit sechs Wochen lang deinen Lohn vom Arbeitgeber weitergezahlt. Ab dem 43. Tag bekommt Ihr Krankengeld, wenn Ihr unter der Beitragsbemessungsgrenze verdient. Sollte die Lücke zwischen Nettoeinkommen und Krankentagegeld zu groß sein und Ihr dadurch eure Fixkosten nicht decken könnt, benötigt Ihr eine Krankentagegeld-Versicherung. Mit zunehmenden Einkommen ist ein Krankentagegeld immer sinnvoller.

Privat versicherte Arbeitnehmer

Wenn Ihr privat versichert seid und Arbeitnehmer, dann bekommt Ihr nach den sechs Wochen Entgeltfortzahlungen kein Krankengeld. Daher solltet Ihr ein Krankentagegeld abschließen, welches ab dem 43. Tag gezahlt wird und eure monatlichen Ausgaben deckt.

Bei vielen Privatversicherten ist das Krankentagegeld zusammen mit der Krankenversicherung abgeschlossen. Das ist jedoch kein Zwang. Ihr könnt euch auch bei einem anderen Krankentagegeld-Anbieter versichern.

Gesetzlich versicherte Selbstständige

Als Selbstständiger in der GKV kannst du frei wählen, ob du von der Krankenkasse Krankengeld erhalten willst oder nicht.
Wie ein Arbeitnehmer würdet Ihr nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit Krankengeld bekommen. Dies beträgt 70 Prozent von eurem regelmäßigen Arbeitseinkommen, maximal jedoch 105,88 am Tag (Stand 2019).

Sollte euer Gesundheitszustand schlecht sein ist das Krankentagegeld die richtige Lösung. Denn bei der gesetzlichen Krankenkasse spielt die Gesundheit keine Rolle. Bei der privaten Krankentagegeld-Versicherung wird euer Gesundheitszustand jedoch geprüft. Sollte diese schlecht sein, kann es sein das Ihr keine Versicherung bekommt.

Solltet Ihr es nicht schaffen sechs Wochen lang ohne Einkommen zu überbrücken, könnt Ihr als alternative auch ein privates Krankentagegeld abschließen, welche ab der dritten oder vierten Krankheitswoche greift. Umso kürzer diese Karenzzeit sein soll, desto mehr kostet das Krankentagegeld. Bei einer benötigten Zahlung vor der siebten Krankheitswoche ist es wahrscheinlich sinnvoll, auf das Krankengeld zu verzichten und eine private Krankentagegeld Versicherung abzuschließen.

Privat versicherte Selbstständige

Kunden schließen mit Ihrer PKV auch ein Krankentagegeld ab. Dies müsst Ihr aber nicht zwingend machen. Ihr könnt es auch bei einem anderen Versicherer abschließen. Daher solltet Ihr die Bedingungen verschiedener Anbieter vergleichen. Nicht nur der Preis muss stimmen auch die Leistung sollte vorhanden sein.

Krankentagegeld für Beamte

Beamte brauchen kein Krankentagegeld, da ihr Dienstherr die Bezüge ohne bestimmte Frist weiterbezahlt. Ihr solltet aber eine Dienstunfähigkeitsversicherung haben, für den Fall, dass Ihr gar nicht mehr in dem Beruf arbeiten könnt.

Worauf muss ich beim Krankentagegeld achten?

Ihr solltet die Leistungen der verschiedenen Anbieter vor Vertragsabschluss vergleichen. Denn seinen Vertrag immer wieder zu kündigen und den Anbieter zu wechseln ergibt wenig Sinn. Grund ist, dass die meisten Tarife Altersrückstellungen kalkulieren. Das bedeutet ein Teil der Beiträge wird angespart, um die höheren Kosten im Alter zu drücken. Durch die Vertragskündigung verliert Ihr einen Großteil dieser Rücklagen. Durch das zunehmende Alter wird es generell schwieriger einen preiswerteren neuen Vertrag abzuschließen. Daher solltet Ihr euch gleich für einen Vertrag mit guten Leistungen entscheiden und bei diesem Anbieter verbleiben.

Auf die folgenden Merkmale solltet Ihr achten:

Eine Erhöhung sollte ohne Gesundheitsprüfung möglich sein

Ihr solltet euer Krankentagegeld-Versicherung mit der Zeit an euren steigenden Einkommen anpassen können. Dies muss aber ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich sein. Dies sollte einmal jährlich ohne prozentuale Begrenzung möglich sein und keine Wartezeit haben. Somit ist sichergestellt, dass ausreichend abgesichert ist. Auf die maximal versicherbaren Tagessätze solltet Ihr auch achten. Eine Erhöhungsoption bringt nichts, wenn der Tarif festgelegte Obergrenzen haben und diese erreicht wurden. Oft müsst Ihr die Erhöhung formlos beantragen und innerhalb von zwei Monaten nachdem euer Einkommen gestiegen ist.

Die Versicherung soll während der Reha zahlen

Während einer Reha zahlen einige Krankentagegeld-Versicherer nicht, beziehungsweise nur unter strengen Voraussetzungen. Einige Anbieter zahlen erst nach langer Arbeitsunfähigkeit oder nur, wenn eine Reha direkt an ein Krankenhaus Aufenthalt anschließt. Bei anderen Anbietern wird nur geleistet, wenn eine schriftliche Zusage vor Beginn der Behandlung vorliegt. Ein guter Tarif sollte zahlen, sobald der Kunde vor der Reha zwei Wochen arbeitsunfähig war. Auf weitere Bedingungen und Leistungsdauern sollte der Anbieter verzichten.

Die Versicherung sollte auf ein ordentliches Kündigungsrecht verzichten

Innerhalb der ersten drei Jahren dürfen Krankentagegeld-Versicherer den Vertrag ohne Angaben von Gründen kündigen. Es gibt aber Anbieter, die auf diese Klausel verzichten. Dadurch braucht Ihr euch keine Sorgen zu machen, wenn Ihr in den ersten drei Jahren oft krank wart gekündigt zu werden.

Ihr solltet genug Zeit haben, die Krankheit zu melden

Achtet darauf, dass euer Vertrag euch genug Zeit gibt die Arbeitsunfähigkeit mit einem Attest des Arztes zu bescheinigen. Mindestens bis zum Ende der Karenzzeit, solltet Ihr hierfür Zeit bekommen.

Fortführen des Vertrags bei Arbeitslosigkeit

In vielen Fällen endet der Vertrag automatisch, wenn Ihr arbeitslos werdet. Es gibt auch Anbieter, die einem genug Zeit geben, um einen neuen Job zu finden oder den Vertrag erst dann kündigen, wenn man in Hartz 4 abrutscht.

Im Falle einer Arbeitslosigkeit, solltet ihr den Vertrag beitragsfrei stellen, bis Ihr einen neuen Job gefunden habt. Sollte dies nicht gehen, fragt nach, ob Ihr eine Anwartschaftsversicherung abschließen könnt. Somit könnt Ihr den Vertrag wieder aufnehmen, wenn Ihr wieder Arbeit habt.
Dies ist sinnvoll, da die Beiträge vom Krankentagegeld, vom Alter und von der Gesundheit abhängt.

Übergang zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Krankentagegeld-Versicherung zahlt grundsätzlich unbegrenzt lang. Sollte allerdings keine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit bestehen, sondern Ihr voraussichtlich dauerhaft nicht mehr arbeiten könnt, endet das Krankentagegeld und Ihr müsstet Leistungen von der Berufsunfähigkeitsversicherung beantragen. Die Entscheidung darüber, ob eine Berufsunfähigkeit besteht sollte vom medizinischen Befund abhängen und nicht vom Krankentagegeld-Versicherer. Wenn Ihr berufsunfähig seid, sollte die Krankentagegeld-Versicherung noch für drei weitere Monate zahlen.

Bei wiederholter Krankheit werden Tage zusammengezählt

Solltet Ihr aufgrund derselben Krankheit immer wieder krankgeschrieben werden, sollt Ihr nicht jedes Mal warten müssen, bis das Krankentagegeld gezahlt wird. Es sollten die Krankheitstage wegen derselben Krankheit zusammengezählt werden. Dieser Punkt ist für Selbstständige besonders wichtig, die keine Lohnfortzahlung erhalten.

Wie hoch sollte das Krankentagegeld sein?

Die Höhe des Krankentagegeld hängt von euren monatlichen Ausgaben ab. Euer gesamtes Nettoeinkommen müsst Ihr nicht absichern, wenn ihr nicht alles benötigt.

Macht am besten eine Haushaltsaufstellung

Mit Hilfe einer Haushaltsaufstellung findet Ihr heraus, wie hoch eure monatlichen Ausgaben sind. Bei Selbstständigen kommen Betriebskosten noch dazu, welche auch durch das Krankentagegeld abgesichert werden sollten.

Falls Ihr Krankengeld von der GKV bekommt

Bei den gesetzlich versicherten beträgt das Krankengeld 70 Prozent vom Bruttoeinkommen, höchstens 90 Prozent des letzten Nettogehalts. Die Anteile des Arbeitnehmers zur Pflege- Renten- und Arbeitslosenversicherung werden davon abgezogen (ca.12 Prozent).

Bei gesetzlich versicherten Selbstständigen beträgt das Krankengeld 70 Prozent des Einkommens, womit eure Beiträge auch berechnet werden. Durch die Beitragsbemessungsgrenze ist die Höhe des Krankengeldes gedeckelt auf 2.793 Euro netto.

Falls Ihr kein Krankengeld bekommt

Solltet Ihr euch gegen das Krankengeld der GKV entschieden haben, rechnet Ihr wie folgt:
Das Ergebnis der Haushaltsaufstellung durch 30 teilen. Da solltet Ihr nicht zu sparsam sein, da dies die einzige Absicherung ist im Krankheitsfall.

Wenn Ihr schon ein Tagegeld abgeschlossen habt, dann prüft regelmäßig, ob die Höhe noch ausreicht.

Nicht jede Tagegeld-Höhe lässt sich versichern

Es ist wichtig zu wissen, dass das Krankentagegeld zusammen mit dem Krankengeld und weiteren Lohnzusatzleistungen nicht das vorherige Nettoeinkommen übersteigt. Dafür wird das Nettoeinkommen der letzten zwölf Monate herangezogen.

Als Selbstständiger sollte man klären was als Nettoeinkommen zählt und ob er im Krankheitsfall den gewünschten Tagessatz bekommt. Für den Selbstständigen wäre es am besten, wenn der Anbieter 70 bis 80 Prozent des Gewinns vor Steuern als maximale Versicherungshöhe ansetzt.

Viele Anbieter haben zusätzlich einen Höchstsatz unabhängig vom Nettoeinkommen. Umso früher das Tagegeld gezahlt wird, desto niedriger ist die Obergrenze. Der Beruf kann auch eine Rolle spielen

Vorsicht bei gesunkenem Nettoeinkommen

Sollte euer Nettoeinkommen dauerhaft sinken, gibt dem Versicherer Bescheid. Dadurch wird das Tagegeld gesenkt und auch der Beitrag. Solltet Ihr nicht dies machen, würdet Ihr weiterhin einen hohen Beitrag zahlen.

Was kostet eine Krankentagegeldversicherung?

Link einfügen. Das können wir dir nicht sagen, da es individuell berechnet wird. Mit dem Link kommst du zu unserem Rechner, wo du die Versicherung auch abschließen kannst

Wie ist der Ablauf bei einer Krankentagegeldversicherung im Krankheitsfall?

Der Versicherer muss spätestens am ersten Leistungstag der Krankentagegeldversicherung informiert werden. Dies kann telefonisch, postalisch, per Fax oder per Email geschehen. Ihr müsst eure Krankschreibung als Kopie dem Versicherer zukommen lassen. Dies dient als Nachweis für die Dauer der Krankheit und zur Zahlung vom Krankentagegeld.